Achtunddreißigstes Männerkochen mit Gerd Lindgens, Matthias Pietzsch, Matthias
Tepner, Stefan Richter, Edgar Knobloch und Wolfgang Michel am 16.12.2011 bei
Stefan Richter.
Die Speisenfolge dieses Abends:
So
meine
Lieben,
das
war
es
dann
für
dieses
Jahr.
Wir
haben
in
diesem
Jahr
sechs
mal
gekocht,
das
haben
wir
noch
nie
geschafft,
und
dann
noch beim Weihnachtsessen in diesem Jahr mit allen
Brätern
.
So
muss
das
neue
Jahr
weitergehen.
Ich
hoffe,
dass
Matthias
Tepner
wieder
einmal
alle
Bräter
in
altbekannter
Weise
zum
Kochen
animiert.
Dankeschön im Voraus Matthias.
Frohe Weihnachten an alle
Und wieder einmal war Stefan der Gastgeber des diesjährigen
Weihnachtessens, im nächsten Jahr wollen wir ihn von dieser Bürde
entlasten, obwohl das diesjährige Weihnachtsessen genau nach meinem
Geschmack war. Als Hauptspeise gab es Rinderrouladen, ein Klassiker
wie er im Buche steht.
Ich wundere mich, dass dieses Gericht noch keiner von uns versucht
hat. Dunkle Rindersauce bis zum Abwinken, selbstgemachter Rotkohl
und Klöße vom Feinsten. Was will der Bräter da noch mehr.
Zum Eingewöhnen: Schmalzbrot mit einem guten Schluck Bier
Vorspeise: Reibekuchen mit dreierlei Beilagen
Hauptspeise: Rinderroulade mit Kartoffelklößen und Rotkohl
Nachspeise: Kaiserschmarrn die Vierte
Die Schmalzbrote
Übrigens,
es
muss
ja
einmal
gesagt
werden,
ich
mag
Schmalzbrote!
Bei
Stefans
Weihnachtsessen
kann
man
da
fast von einem Standard ausgehen, aber immer wieder klasse. Dazu noch ein gutes Bier, das ist ein Einstand.
Nachdem
alle
etwas
getrunken
und
gegessen
hatten,
wurden
die
Arbeiten
verteilt.
Stefan
schaut
dass
alles
sauber bleibt.
Andere schnippeln oder gucken mal interessiert in den Fotoapparat
Aber insgesamt waren alle fleißig!
Das ist das, was uns auszeichnet, alle schauen interessiert zu, alle warten (auf was auch immer), und dennoch kommt ein gutes
Essen auf den Tisch. KOCHZAUBERER.
Aber jetzt ging es an das Zurichten der Vorspeise. Wir hatten bereits schon einmal Reibekuchen gemacht, aber mit geräuchertem
Fisch. Diese Variante ist die Rheinländische "Kölner" Variante. Geschmeckt haben mir beide.
Vorspeise: Reibekuchen mit dreierlei Beilagen
Als Beigaben hatten wir Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübenkraut), Apfelmus und Lachs.
Stefan hatte Reibekuchenteig von Henglein mitgebracht, den wir dann noch mit unserem selbstgemachten Reibekuchenteig
gemischt haben. Henglein ist eine top Firma im Herstellen von Halbfertigprodukten. Wenn man den Teig noch etwas verfeinert,
ist er wirklich gut. Um zu zeigen das wir doch gute Köche sind, haben wir eine Hälfte des Teigs selbst gemacht.
Und so wird es gemacht:
Salz, gemahlener schwarzer Pfeffer, geriebene Muskatnuss
200g Kartoffeln
1 EL Kartoffelmehl
1 Ei, 1 Eigelb
100g Butterschmalz
Für die Reibekuchen die Kartoffeln schälen, waschen und auf einer Reibe fein reiben. Die
Kartoffelraspeln auf Küchenkrepp geben, gut ausdrücken und in eine Schüssel füllen. Dazu noch klein
gewürfelte Zwiebel geben.
Kartoffelmehl, Ei und Eigelb zu den Kartoffeln geben und gut durchrühren. Die Masse mit Salz, Pfeffer
und Muskat abschmecken.
Jetzt den Henglein und den selbstgemachten Teig zusammenführen, und
fertig ist das ganze.
Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Mit einem Esslöffel die Reibekuchenmasse darin in 4
Portionen verteilen, mit dem Löffel flach drücken und die Reibekuchen auf beiden Seiten knusprig
goldgelb backen. Die Reibekuchen auf Küchenkrepp abtropfen lassen und auf Teller geben.
Und so sahen die fertigen Leckerchen dann aus. Dazu die Beilagen und ein gutes Bier, da geht einem das Herz auf.
Nachdem wir die Reibekuchen mit Stumpf und Stiel verspeist hatten, stürzten wir uns in die Arbeit, die Zubereitung der
Hauptspeise stand an.
Rinderrouladen sind ein typisches deutsch-österreichisches Gericht für den Sonntag. Bei uns zu Hause war es immer ein
Festessen, und so sollte es auch dieses mal sein.
Hauptspeise: Rinderroulade mit
Kartoffelklößen und Rotkohl
6 große
Rouladen vom Rind
600 g
Hackfleisch, gemischtes
150 g
Möhren
150 g
Sellerie
3
Zwiebeln (mittelgroß bis groß)
225 g
Gewürzgurke
225 g
Bacon oder Schinkenspeck (dünn geschnitten)
1 ½ TL
Pfeffer, ganz
1 ½
Lorbeerblatt
3
Nelken
4 ½ Körner
Piment
3 EL
Tomatenmark
750 ml
Brühe
150 ml
Wein, rot
Pfeffer, Salz, Öl, Saucenbinder und 6 EL Senf
Zubereitung:
Die Gewürzgurken in kleine Würfel schneiden. Eine Zwiebel in feine Ringe schneiden. Die Rouladen
von beiden Seiten pfeffern und salzen. Jede Roulade mit einem EL Senf bestreichen.
Auf den Rouladen die Baconscheiben, Gurkenwürfel und Zwiebelringe verteilen. Jeweils 100g
Hackfleisch auf die Rouladen geben und aufrollen. Mit einem Zahnstocher feststecken.
Einen Bräter mit Öl erhitzen und die Rouladen darin von allen Seiten scharf anbraten.
In der Zwischenzeit die restliche Zwiebel, Möhren und Sellerie in kleine Würfel schneiden. Die
Rouladen aus dem Bräter nehmen.
Im Bräter die Gemüsewürfel
rösten, Tomatenmark und
Gewürze (Nelken, Pimentkörner, Pfefferkörner
und Lorbeerblatt) zufügen und
gut rösten. Der Bräterboden darf ruhig dunkel
werden. Mit dem Wein ablöschen
und das "Eingebrannte" mit dem Kochlöffel
vorsichtig lösen. Nochmals die
Flüssigkeit ganz einkochen lassen und mit ein
wenig Brühe auffüllen. Nochmals
einkochen lassen, dann die restliche Brühe
zugeben, Rouladen auf das
Gemüse geben. Die Rouladen sollten mit der
Flüssigkeit fast ganz bedeckt
sein.
Kurz aufkochen lassen und dann bei mittlerer Temperatur und geschlossenem Deckel 1 Stunde
schmoren lassen. Danach den Deckel einen Spalt öffnen und die Rouladen eine weitere Stunde
schmoren lassen. Die Rouladen während der gesamten Schmorzeit 2 mal wenden.
Die Rouladen entnehmen. Die Soße durch ein Sieb gießen. Soße eventuell mit Salz und Pfeffer
abschmecken und nach Geschmack binden.
Zeitgleich bereiteten wir schon einmal den Rotkohl vor. Hier muss ich leider sagen, dass wir keinen
frischen Rotkohl genommen haben, sondern Rothohl aus dem Glas.
Aber von der Sechtemer Fa. Seidel. Übrigens kann ich immer riechen, was bei Seidel gerade eingekocht
wird, ich wohne nur 100 Meter entfernt. Seidel macht übrigens sehr gute Produkte.
Der Rotkohl
Die Einkaufsliste:
2 ½
Gläser Rotkohl vom Seidel
1 ½ große
Zwiebeln
4 ½
Äpfel, saure
90 g
Schweineschmalz oder Gänseschmalz
1 ½
Lorbeerblätter
Gewürznelken, Salz
3 EL
Essig
200 ml
Wasser
1 ½ EL
Mehl (Weizenmehl)
3 EL
Gelee (Johannisbeergelee)
Zucker
Und ab gehts.
Zwiebel abziehen, würfeln. Die Äpfel schälen, entkernen und würfeln. Das Gänseschmalz zerlassen,
die Zwiebel darin hellgelb rösten, den Kohl dazugeben, andünsten, die Äpfel, 1 Lorbeerblatt,
einige Gewürznelken, Salz, Zucker, 2 EL Essig, Johannisbeergelee, Wasser hinzufügen und gar
dünsten lassen. 1 EL Weizenmehl mit 2 EL Wasser anrühren, den Rotkohl damit binden, mit Salz,
Zucker, Essig abschmecken. Dünstzeit ca. 2 Stunden
Der Rotkohl konnte nun in Ruhe vor sich hin dünsten. Die Rouladen wälzten sich in ihrem leckeren Bratensaft. Da fehlte nur noch
eines, die Kartoffelklöße. Kartoffelklöße gehören in der Zwischenzeit zum Standardrepertoire der 6 Bräter. Geliebt und beliebt,
passt zu vielen Bratgerichten und schmeckt immer wieder gut. Bei unserem Männerkochen wurden die Kartoffelklöße von unseren
Gastgebern immer wieder etwas anders gemacht.
Kartoffelklöße auf Gerd's Art
Auch dieses Mal haben wir die Kartoffelklöße nicht ganz selber gemacht. Erstens muss man eine gewisse
Routine erlangen, wer macht schon dauernd Kartoffelklöße, zweitens gelingen die Klöße selbst dem besten
Profi nicht immer (Kartoffelsuppe) und letztendlich gibt es so gute Produkte auf dem Markt, dass man mit ein
paar zusätzlichen Zugaben top Kartoffelklöße bekommt.
Jetzt komme ich wieder einmal zu meiner Variation:
Die Firma Henglein bietet ein Halbfertigprodukt an, das mit ein paar zusätzlichen
Handgriffen zu fantastischen Kartoffelklößen mutiert. Ich reibe zusätzlich noch 4
Kartoffeln, gebe 2 Eier dazu und binde das ganze mit Mehl. Da kann nichts mehr schief
laufen.
Das Gemisch aus dem
Henglein Produkt und den geriebenen Kartoffeln in gleichgroße
Kugeln formen und ca. 5
min in sprudelndem Wasser kochen. Anschließend sollten die Klöße etwa noch
15 min ziehen. Wenn sie
sich erst am Boden tummeln und später oben schwimmen, dann ist es genau
richtig.
Ich fand, dass die Rouladen mit den Beilagen klasse waren. Das hätte ein guter Koch nicht besser machen können. Es gibt doch
immer wieder Gerichte die einfach zuzubereiten sind, aber so lecker sind, das sie aus einer guten Deutschen Küche nicht
wegzudenken sind. Eben ein Klassiker.
Es war 23 Uhr, und jetzt kam unsere Ultimative Aufgabe: "DER NACHTTISCH".
Trommelwirbel: Salz, Tränen gelacht, nicht aufgeben, dieses mal klappt es, Sabotage, nächstes mal wird
es besser, usw. Trotz allem sind wir es noch einmal angegangen.
Nachspeise: Kaiserschmarrn "DIE VIERTE"
Zutaten für 6 Portionen:
50 g Rosinen, 3 EL Rum, 6 Eigelb, 45 g Zucker ???
1 ½ Pck. Vanillezucker, 500 ml Milch, 200 gr. Mehl
6 Eiweiß, 60 g Butter, Puderzucker, Salz
Und so geht es:
Rosinen 30 Minuten lang in Rum einweichen.
Eigelb, Zucker, Salz und Vanillinzucker in einer Schüssel mit dem Schneebesen schaumig rühren bis die Masse
hellgelb und cremig wird. Milch und nach und nach Mehl unterrühren, dann die Rosinen zugeben. Eiweiß sehr
steif schlagen, vorsichtig unter den Teig heben.
In einer Pfanne Butter erhitzen, Teig einfüllen und bei kleiner Hitze braten bis die Unterseite leicht gebräunt
ist und immer wieder wenden bis alles leicht angebraten ist. Dabei gleich zerreißen. Auf Teller anrichten und
mit Puderzucker bestreuen.
Dieses Mal ist es uns gelungen. Es sah einfach klasse aus.
Jetzt möchte ich zu dem Thema Kaiserschmarren auch nichts mehr hören. Eines sei aber dennoch gesagt: Aufgeben tun wir nie,
und wenn es noch so weh tut. Das Resultat gibt uns Recht.
Noch ein paar schöne Bilder des Abends.
Gerhards Pinnwand